Fermentation von Lebensmitteln
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Um es in einem Satz zusammenzufassen: Nehmt das Gemüse eurer Wahl, schnippelt es in mundgerechte Stücke und gebt gutes Salzwasser darüber. 👨🍳
Mischungsverhältnis von Salz zu Wasser: 50 g Salz auf 1 Liter Wasser. Empfehle, gutes Stein- oder Himalaya-Salz und nicht dieses Supermarkt Salz mit Riesel-Stoffen und ähnlichem Unrat drin.
Auch beim Wasser sollte man stets auf gute Qualität achten.
Fermentation ist nicht nur das Konservieren von Lebensmitteln, sondern diese werden auch veredelt und verfeinert. Über die gesundheitlichen Vorzüge könnte man eine Menge schreiben und es wurden auch schon Bücher dazu verfasst. Das Mikrobiom ist eines der wichtigsten Bestandteile eines gesunden menschlichen Körpers.
Zum Gemüse: Erlaubt ist alles, was euch schmeckt. Möglichst Bio-Qualität oder im günstigsten Falle selbst angebautes Gemüse. 👨🌾
Wichtig ist, dass die Salzlösung das Fermentiergut immer bedeckt, so das sich daran kein Schimmel bilden kann. Damit alles unter dem Salzwasser bleibt, nutze ich solche kleinen Säckchen mit Glasmurmeln drin (Foto 1). Die gibt es in jedem gut sortierten Spielzeugladen.
Manchmal entsteht bei der Fermentation im Glas ein weißer Schimmel die Kahmhefe genannt wird. Sie ist nicht gesundheitsschädlich und ihr müsst das Fermentierte nicht gleich entsorgen, wenn sich mal so eine Kahmhefeschicht bildet. Hauptsache alles riecht und schmeckt gut säuerlich. Dann ist es noch essbar.
Hab übrigens über die Jahre festgestellt, dass sich bei manchem Gemüse weniger Kahmhefe bildet, wenn man ein oder mehrere Chilis mit in das Glas legt.
Überhaupt sind alle Gewürze erlaubt, die in der Küche stehen und die zum Einsatz kommen. Probierte schon Möhren mit Koriandersamen, Rote Bete mit Meerrettich, (gekochte) Kartoffeln mit Kümmel, Pastinake mit Szechuanpfeffer, ganze Tomaten mit Rosmarin, usw. usf.
Wenn die eigentliche Fermentierung bei Zimmertemperatur nach ein paar Tagen beginnt, empfiehlt es sich, das Glas ab und an, jedoch mindestens einmal am Tag zu öffnen, damit der Überdruck entweichen kann.
So nach 2-4 Wochen ist die Haupt-Fermentierung durch. Richtig endet die Fermentierung aber nie, denn die Mikroorganismen arbeiten ja immer weiter. Wollt ihr ihnen etwas in Ruhe gönnen, stellt das Glas in den Kühlschrank oder an einen kühleren Ort.
Kurz zur Fermentation von Knoblauch in Honig: Eine sehr gesunde und schmackhafte Leckerei und sehr lange haltbar. Dazu einfach die geschälten Knoblauchzehen mit Honig übergießen und fermentieren lassen. Im Foto 2 seht ihr ein Glas mit Knoblauch-Honig vom 09.12.2021. Alles noch essbar und sehr feines Aroma.
Im Foto 4 ist ein Ferment zu sehen, wo ich im Oktober 2024 Knoblauch in Dattelsirup legte. Die Fermentation lief zwar nicht so intensiv wie beim Knoblauch-Honig-Gemisch ab, ist dafür vegan und bis heute gut konserviert.
Foto 3 zeigt einen Versuch vom 14.06.2024 mit Wassermelonenschale mit Salzwasser. Dabei wird das Äußere der Wassermelone, die grüne Schale, entfernt und in kleine Stücke geschnitten. Durchaus essbar das Ganze.
Romanesco und Chili seht ihr in Foto 5. Am 01.05.2023 angesetzt, schmeckt es noch immer sehr gut und wird es wohl auch noch eine Weile.
Noch älter und sozusagen ein Langzeittest ist auf Foto 6 zu sehen. Topinambur mit Chili vom 21.12.2021. Auch das ist noch essbar und in Notzeiten sicher ein besondere Leckerei.
Oder in Foto 7: Rotkraut – also eigentlich Sauerkraut nur in Rot – und Chili vom 22.09.2023. Foto 8 zeigt gar ein Gemüse-Allerlei mit Möhren, Pastinaken, Weißkraut und Gewürzen, wo mir der Zettel mit den Informationen verloren ging. Aber älter als 9 Jahre kann das auch nicht sein, da ich in dem Zeitraum anfing mit der Fermentation. Mal bei Gelegenheit kosten, ob das noch essbar ist. 🤔
Soviel zur Lagerfähigkeit von fermentierten Lebensmitteln bei Zimmertemperatur oder in einer kühleren Umgebung.
Was nicht funktioniert, ist fermentierter Salat. Also der hält sich dann nicht so lange. Fermentierte mal einen Eisbergsalat, der sich nach einem Jahr komplett in der Flüssigkeit auflöste. Aber die Flüssigkeit konnte man selbstverständlich auch noch trinken.
Oder ihr gebt diese 1:10 mit Wasser verdünnt euren Pflanzen als Dünger? Sie werden sich sehr darüber freuen. 🪴
Übrigens muss man als Veganer nicht auf fermentierte Produkte wie Frischkäse, Joghurt, Quark usw. verzichten. Holt euch einfach eine vegane Variante dieser Lebensmittel. Gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt.
Wenn ihr davon immer einen Rest aufhebt, könnt ihr daraus eure eigenen Fermente ansetzen und weiter vermehren, da sich ja in den gekauften Produkten schon die Milchsäurebakterien befinden.
Milchsäurebakterien haben aber nichts mit Milch, also der Milch von Tieren zu tun.
Vor fast 10 Jahren schrieb ich mal ein wenig mehr zum Fermentieren und der Bibel des Fermentierens von Sandor Ellix Katz. Wer mag, schaut gerne mal in diesen Artikel, der noch immer online ist. : 👇
https://www.selbstvers.org/forum/viewtopic.php?f=42&t=16701&hilit=Fermentierens
Dieses Buch Die Kunst des Fermentierens steht bei mir im Regal. Momentan ist die deutsche Version davon wohl ziemlich vergriffen und nur zu Mondpreisen von knapp 200 Euronen erhältlich.
Das Original in englischer Sprache, The Art of Fermentation, gibt es aber für angenehme, knapp 30 Euro noch zu kaufen. 📕
Übrigens ist Sauerteig für das Brot ja auch ein Ergebnis der Fermentation. Hier könnt ihr bei Interesse einen Artikel über Sauerteig und Brot lesen:
Auch Kombucha fermentiert hier leise vor sich hin. Dieses Getränk aus Tee, Zucker und einem entsprechenden Pilz gewonnenen, erfreut jeden Tag meine Sinne und meinen Körper.
Oder Wein und Bier und andere alkoholische Getränke. Früher fermentierte ich viele Obstsorten zu Wein. Äpfel, Birnen, Johannisbeeren, Kirschen, Ananas usw. Selbst ein Met aus Honig und Wasser war immer ziemlich lecker. Heute trinke ich keinen Alkohol mehr und gab diese Richtung der Fermentation auf. 😊
Und es gibt noch so viele weitere Produkte der Fermentierung. Wer es genauer wissen möchte, besorgt sich das hier erwähnte Buch von Sandor Ellix Katz. Dort wird selbstverständlich auch ausführlich auf die Geschichte der Fermentierung und seine gesundheitlichen Vorteile eingegangen.
Auf Foto 9 zu sehen: Mein neuer Ansatz von Topinambur und Chili, der vorhin, am 23.04.2025 zubereitet wurde.
Eventuell wird dieser Artikel hier über die Fermentation in der Zukunft noch erweitert und ergänzt. Es fallen einem immer wieder Dinge ein, die eigentlich noch hier rein gehören.
Falls ihr Fragen oder Anregungen zu diesem kurzen Ausflug in die Welt der Fermentation habt, gerne. 😃 Hinterlasst dafür einfach einen Kommentar unter diesem Beitrag.
Wenn ihr selbst mal das ein oder andere Lebensmittel fermentieren wollt – wünsche euch viel Freude und Erfolg dabei.
Eure Gesundheit wird es euch danken und man erlebt ganz neue, intensive und sehr leckere Achterbahnfahrten auf den Geschmacksrezeptoren. 🥳
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Anbei noch die Fotos zum Artikel: 👇








